Natronsee und Ol Doinyo Lengai: Spektakuläre Landschaft und größter Brutplatz für Zwergflamingos in Ostafrika
Fakten Natronsee:
- Einmalige Naturregion mit extrem hohem Sodagehalt, einzigartiger roter Färbung und dem größten Brutplatz für Zwergflamingos in Ostafrika
- Fläche je nach Wasserstand zwischen wenigen Quadratkilometern bis zu 1.040 km2 bei Wasserhochstand = größer als Berlin bei einer Tiefe von nur maximal 3 Metern und Wassertemperaturen bis zu über 50 Grad Celsius
Fakten Ol Doinyo Lengai:
- 890 Meter hoher, aktiver Vulkan unweit von den Ufern des Natronsees gelegen
- Heiliger Berg des Maasai Stammes, Ol Doinyo Lengai bedeutet in deren Sprache „Berg Gottes“
Beste Reisezeit:
- Die besten Chancen Flamingos zu sehen hast du zwischen Juli und September
- Von Juni bis Ende des Jahres ist es die meiste Zeit trocken und damit gut möglich die Umgebung von Lake Natron zu besuchen
- Von Januar bis März kann es regnen und die Anreise sowie die Ol Doinyo Lengai Besteigung gegebenenfalls beschwerlich machen
- Von April bis Mai kann ein Besuch am Natronsee nur spontan geplant werden, da die Straßen während der Regenzeit teilweise nicht passierbar sind
Anreise von Arusha:
- Etwa 220 km, was aufgrund der stellenweisen abenteuerlichen Straßenverhältnisse bis zu 5 Stunden dauern kann
Höhepunkte:
- Spaziergang zum Natronsee mit vielen Informationen über die einmalige Naturregion
- Wanderung zu den Engeresero Wasserfällen
- Besteigung des Ol Doinyo Lengai und einen Blick in den Schlund des aktiven Vulkans werfen
Der Natronsee ist ein spezielles Naturphänomen und um es gleich vorwegzunehmen. Er liegt ein wenig ab vom Schuss und die Anreise ist mit etwas Geholper und Staub verbunden, aber: Ein Besuch lohnt sich definitiv für alle Vogelliebhaber, Wanderer und Aktiven, Hobbygeologen und -anthropologen sowie die Individualtouristen unter euch, die die weniger besuchte Orte mögen.
Im See sind große Mengen von Natriumcarbonat, auch Soda genannt, gelöst. Dieses stammt aus der Vulkanasche vom benachbarten Ol Doinyo Lengai. Der pH-Wert des nur maximal drei Meter tiefen Sees beträgt wegen des Sodas zwischen 9 und 10,5 und die Wassertemperaturen liegen häufig über 40 bis zu manchmal 50 Grad Celsius. Diese Bedingungen begünstigen die Vermehrung von speziellen Algen, die nur in alkalischem Wasser leben. Diese Algen verursachen die einmalige rote Färbung des Sees und bilden die Nahrungsgrundlage für kleine sogenannte Salinenkrebse, welche wiederum bevorzugt von Zwergflamingos gefressen werden und auch ihr Federkleid rötlich, rosa einfärben. Dieses Phänomen macht den Natronsee zum größten, zeitweise unterjährig sogar einzigen, Brutplatz für Zwergflamingos in Ostafrika. Man kann in der Hochsaison von Juli bis September bis zu 2,5 Millionen Zwergflamingos beobachten. Die besten Chancen die putzigen Vögel, die gerne auf einem Bein stehen und ihre Köpfe ins Wasser stecken um die Krebse zu verputzen, zu Gesicht bekommen bieten sich bei einem Spaziergang zu den Ufern des Sees. Euer kundiger Führer wird euch bei der Gelegenheit ebenfalls die 5.000 bis 19.000 Jahre alten Fußspuren von homo sapiens am südlichen Ufer des Natronsees zeigen, welche erst in 2008 die Aufmerksamkeit von Forschern geweckt haben. Neben dem geführten Spaziergang zum See, kannst du zu den Engeresero Wasserfällen kraxeln. Der Weg führt dabei entlang und immer wieder durch einen kleinen Fluss, der aus den Wasserfällen gespeist wird und über die umliegenden Steine und Felsen. Gutes Schuhwerk ist also zu empfehlen und nass werden ist garantiert. Bei den Temperaturen in der Gegend ist das jedoch eine angenehme Erfrischung.
Wer noch mehr klettern und wandern möchte, besteigt den Vulkan Ol Doinyo Lengai. Die Tagestour beginnt gegen Mitternacht und führt die circa 1.000 Höhenmeter hinauf zur Spitze des Vulkans. Entgegen der gleißenden Temperaturen am Tag, ist es nachts richtig kalt, entsprechende Kleidung ist also obligatorisch. Gegen Sonnenaufgang auf 2.890 Metern angekommen, bekommt ihr einen atemberaubenden Blick in den rauchenden Schlund des Vulkans. Beim Abstieg den sehr steilen Weg zurück müsst ihr teilweise auf dem Popo rutschen und Wanderstöcke sind neben gutem Schuhwerk und Trittsicherheit definitiv ein Muss. Bei der Ankunft zurück am Ausgangspunkt sind auch die fitten für euch bestimmt reif für eine Dusche und eine Pause. Alternativ kann die Route auch in einer 2 Tages-Tour mit Übernachtung in Zelten am Vulkan absolviert werden.