Mkomazi Nationalpark – Safari abseits der Massen mit Nashörnern und afrikanischen Wildhunden im parkeigenen Schutzgebiet

Fakten:

  • Gründung als Wildreservat in 1951, wurde erst in 2006 zum Nationalpark
  • Es gibt ein spezielles Schutzprogramm für Spitzmaulnashörner und afrikanische Wildhunde
  • Weniger besucht als die Nationalparks im Northern Safari Circuit
  • Zusammen mit dem im Norden angrenzenden kenianischen Nationalpark Tsavo ein bedeutendes Ökosystem
  • Im Park selbst gibt es nur eine Luxusunterkunft und mehrere Camping Plätze. Im nahen gelegenen Ort Same gibt es mehrere lokale Lodges
  • Größe: 3.250 km2 = mehr als doppelt so groß wie London

Beste Reisezeit:

  • Während der Trockenzeit von Juni bis Oktober hat man dank des kurzen Grases die besten Chancen viele Tierbeobachtungen zu machen
  • Von November bis Mai kannst du auf mehr oder weniger Regen treffen, die Landschaft ist dafür grün und du bekommst einen tollen Blick auf die umliegenden Berge. In dieser Zeit ziehen auch die Elefanten vom benachbarten Tsavo Nationalpark in Kenia nach Mkomazi und es gibt eine Vielfalt an Zugvögeln zu beobachten
  • Währen der großen Regenzeit von März bis Mai sind einige Straßen in schlechtem Zustand und nur bedingt befahrbar

Anreise von Arusha:

  • Rund 200 km = viereinhalb Stunden mit dem Safariauto, ideal zu verbinden auf dem Weg in die Usambara Berge oder an die Küste

Höhepunkte: 

  • Nashörner und afrikanische Wildhunde im parkeigenen Schutzgebiet beobachten
  • Die seltenen Giraffengazellen, kleinen Kudus und Oryxantilopen bestaunen
  • Den Blick von der Trockensavanne über die umliegenden Hügel des Usambara und Pare Gebirges schweifen lassen
  • Eine Safari abseits der Massen erleben

Der Mkomazi Nationalpark ist mehr als zweimal so groß wie London und er grenzt im Norden an den Tsavo Nationalpark in Kenia, welches die beiden Parks nach Serengeti und Maasai Mara zum zweitgrößten Ökosystem der beiden Länder mit weltweiter Bedeutung macht. Mkomazi Tansania wurde erst 2006 zum Nationalpark erklärt. Seitdem wurden Schutzgebiete für zwei bedrohte Arten, das Spitzmaulnashorn und den afrikanischen Wildhund, eingerichtet. In den 1980er Jahren wurden aufgrund von unkontrollierbarer Wilderei einige Spitzmaulnashörner nach Südafrika in Sicherheit gebracht. Diese Nashörner wurden allmählich mit dem Flugzeug zurückgebracht und in dem 55 km2 großen Schutzgebiet angesiedelt. Bis heute ist das Spitzmaulnashorn vom Aussterben bedroht. Auch der afrikanische Wildhund ist eine gefährdete Spezies. Die markanten, fleckigen Tiere haben, anders als unsere Haushunde, nur vier Zehen an ihren Pfoten. Sie leben in Rudeln zusammen und haben eine Rangordnung und ein soziales System. Ein Besuch der beiden Schutzgebiete ist nach Anmeldung möglich, was die Chancen ein Spitzmaulnashorn aus der Nähe zu sehen oder ein Rudel Wildhunde zu erspähen definitiv erhöht.

Landschaftlich bildet der Mkomazi Nationalpark Tansania den südlichen Zipfel der Sahel Zone, welche wie eine Trockensavanne ist. Aufgrund der geringen Wasservorkommen findet man hauptsächlich Akazienbäume im Park vor. Das Wort Mkomazi hat auch einen Zusammenhang mit dem knappen Wasser. In der Sprache des in der Nähe ansässigen Stammes Pare bedeutet „Mko“ kleiner Löffel und „Mazi“ Wasser. Im Westen grenzt das Paregebirge an den Nationalpark an und im Osten das Usambaragebirge. So bietet sich vielerorts ein toller Ausblick auf grüne Hügel. An klaren Tagen kann man sogar den Kilimandscharo in der Entfernung erkennen.

Hobby Ornithologen kommen im Mkomazi Nationalpark voll auf ihre Kosten, denn es gibt bis zu 450 verschiedene Vogelarten. Zu den häufigen Beobachtungen gehören Lärmvögel, Bussarde, Strauße, Schopfadler, Nashornvögel, Perlhühner und Weber. Auch den beeindruckenden Kampfadler, den kleinen, hübschen Steppenbaumhopf, zahlreiche Störche und Rabenvögel sowie die grazilen Sekretäre können Vogelliebhaber hier entdecken.

In Mkomazi gibt es die seltenen Arten Kleiner Kudu, Oryx und Gerenuk (auch Giraffengazellen genannt), welche man in den nördlichen Nationalparks von Tansania nicht findet. Die putzigen Giraffengazellen mit ihrem langen Hals, kleinen Kopf und großen Ohren können sich auf die Hinterbeine stellen und so die Blätter von den dornigen Akazien fressen, von denen es im Park sehr viele gibt. Durch die relative Trockenheit findet man im Gegensatz zu anderen Nationalparks nicht eine ganz so große Anzahl an Tieren im Mkomazi Nationalpark vor. Du kannst aber natürlich auch „echte“ Giraffen, Gnus, Zebras, Büffel, Elenantilopen und andere Gazellen entdecken. Auch Raubtiere gibt es, darunter Löwen, Leoparden, Geparden, Schakale und Hyänen. In und nach der Regenzeit wandern zudem große Herden Elefanten vom benachbarten Tsavo Nationalpark in den Mkomazi Nationalpark. Das Schöne am Mkomazi ist, dass er aufgrund seiner Lage, in entgegengesetzter Richtung zu den Nationalparks des Northern Safari Circuit, überhaupt nicht überlaufen ist. Du kannst also sicher sein, quasi alle Tierbeobachtungen für dich alleine zu haben. Das macht einen Besuch des Parks für die Individualtouristen unter euch auf jeden Fall lohnenswert. Zumal der Mkomazi Nationalpark auf dem Weg zu den Usambara Bergen und der Küste liegt, wer also ohnehin noch ein bisschen wandern und einen Badestopp einlegen will, der findet Mkomazi Nationalpark direkt auf dem Weg.